Vorheriger Vorschlag

Warum werden eigentlich E-Scooter und E-Roller auf den Gehwegen geparkt, obwohl sie doch angeblich der Autoverkehr ersetzen sollen?

Das Mobilitätsreferat hat zwar jetzt "strengere Regeln" für das Abstellen dieser beSCHEUERten Mobilitäs-Spielzeuge im Innenstadtbereich angekündigt, aber dieser Unfug des früheren Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer (CSU) hat sich al

weiterlesen
Nächster Vorschlag

Verkehrsfluss optimieren

Der Verkehrsfluss für Autos und ÖPNV sollte deutlich beschleunigt und flüssiger gemacht werden, statt diesen künstlich durch 30er-Zonen abzubremsen. Zudem sollte auch eine allgemeine Radweg- und Lichtpflicht für Radfahrer eingeführt werden.

weiterlesen

Kleinräumige Mobilität für alle anbieten, Umstieg vom Auto leichter machen

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Bürgerinitiative Tal München ist ein strikt überparteilicher Zusammenschluss von Anliegern* (*gemeint sind immer alle Geschlechter), Nutzern und Gewerbetreibenden in der Münchner City, die von der geplanten „Autofreien Altstadt“ stark im Privat- und Berufsleben betroffen sind. Wir melden uns daher bei den Maßnahmen zur klimagerechten Stadtplanung zu Wort und bringen unsere gesammelten Anliegen und Erfahrungen auch in die Beteiligungsplattform zur Münchner Mobilitätsstrategie 2035 ein.

Worauf soll die Münchner Verkehrsplanung Rücksicht nehmen? Worauf sind die Bewohner, Nutzer und Gewerbe angewiesen? Wie wollen wir durch die „autofreie“ Münchner Altstadt fahren?
Die ganze Münchner City wird gerade vom Stadtrat „autofrei gemacht“. Aber für sehr viele Menschen sind die Wege in der Altstadt ohne Verkehrsmittel zu weit.
Alle wollen München genießen, nicht nur die fittesten Fußgänger und Radler. Die Altstadt soll auch für weniger bewegliche Menschen gut zugänglich und einladend bleiben, z.B. für Ältere und Kranke, für Schwangere, Familien mit kleinen Kindern, Gäste mit Einkäufen und Gepäck.
Wir bestehen auf Teilhabe aller Generationen, aber auch auf Unterstützung für die mittelständische Gewerbestruktur vor Ort mit alten Stammkunden und die beschickenden Gewerbe und Handwerker mit ihren Fahrzeugen. Die Münchner Innenstadt soll keine gigantische „Shopping-Mall“ werden, sondern für alle umweltfreundlichen Verkehrsmittel offen bleiben. Dagegen spricht klimapolitisch nichts. Es ist nicht nötig (und wäre daher ein übermäßiger Freiheits-Eingriff), die Münchner City und ihre Millionen Nutzer auf drei „Mobilitäts-Optionen“
zu beschränken (weites Laufen, punktuelles Radeln und einige ÖPNV-Haltestellen).

Die Bürgerinitiative Tal appelliert daher dringend an die Landeshauptstadt München:
1. Mobilität a l l e r Bürger und Gewerbe erhalten
Nicht bloß Parkplätze durch Fahrradständer ersetzen. Nicht die angestammten Besucher verschrecken, nicht die liebenswerten Münchner Geschäfte und Lokale verdrängen durch eine weitere klimaschädliche Fast-Shopping-Zone wie die Kaufinger/Neuhauser und Sendlinger Straße. Sondern an alle denken und München klimagerechter und schöner machen mit der vollen, inklusiven Bandbreite klimafreundlicher Mobilität, mit viel mehr Grün an Fassaden, auf Dächern, Straßen und Plätzen, mit erfrischenden Wasserläufen und historisch-modernem Charme. Der Stadtrat soll die Vielfalt des Handels und Wandels im Herzen der Stadt nicht durch immer mehr Verbote gefährden, sondern primär mit Angeboten die wirtschaftliche Zukunft sichern.
2. Zuerst Mobilität für alle anbieten, Umstieg vom Auto leichter machen
Klimaschutz muss sein. Vermeidbare Autofahrten in die City unnötig machen, damit sind auch Anlieger einverstanden. Aber nur Verbote reichen dazu nicht aus. Stadtrat und Verwaltung sollen zuerst ein Gesamtkonzept mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln für die Altstadt anbieten, die allen helfen, hier mobil zu bleiben. Kleine Kurzstrecken-Busse (z.B. Prinzip „Kelride“), mehr Stationen für Rikschas und kleine, klimagerechte Taxen, Sharing-Fahrzeuge, Elektro-Ladesäulen, Parkplätze nur für klimafreundliche, kleine Fahrzeuge, vielseitige Mobilitäts-Stationen an Haltestellen und Parkgaragen. Es ist hingegen kontraproduktiv, nicht nur fossile Autos, sondern gleich alle Elektro- und H2-Fahrzeuge und „smarten“ Mobilitätsangebote pauschal zu verbannen.
3. Verkehrswende miteinander schaffen, nicht gegeneinander
Auto-Reduzierung ist wichtig, aber eine Riesenzone nur für Fußgänger und Radler ist unnötig einseitig, für viele ausschließend und ungerecht. Auch Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, wollen bei der Verkehrswende „mitgenommen werden“ und weiter zu den Plätzen und Straßen unserer Altstadt kommen. Die Erfolg versprechende, weil konsensfähige Maxime ist:
Erst Angebote (soweit möglich), dann Verbote (soweit wirklich nötig)!
Auto-Verbote sollen nicht bloß Autofahrern „weh tun“, sondern maßvoll aufs Notwendige beschränkt werden. Einige Autos werden weiterhin gebraucht. Manche Anlieger, Handwerker, Gewerbe können nicht ohne Auto arbeiten. Darum soll auch die autoreduzierte Altstadt noch ausreichende, bezahlbare Park- und Lademöglichkeiten für Anlieger und Versorgung bieten. Anliegerparkplätze schaden dem Klima viel weniger als Parksuchverkehr von Besuchern. Die „Blaue Zone“ Münchner Innenstadt schadet dem Klima, weil sie diesen Parksuchverkehr anzieht. Darum schlagen wir als milderes, hinreichendes Mittel statt einer Radikallösung „Autofreie Altstadt“ die Umwandlung der Blauen Zone in Anwohnerparkplätze und Ultrakurzparkplätze (30 Minuten) vor. Damit werden alle dringenden Bedürfnisse berücksichtigt. Handwerker und Beschicker müssen weiterhin Park- und Ladeplätze mit bezahlbaren Lizenzen erhalten. Das kann ebenfalls mit Elektroautos und Ladesäulen gelöst werden.
Kompromissloser Verbots-Eifer erreicht nur das Gegenteil. Eine einseitige Verkehrswende nur aus Zwang und Verboten würde dem Klima nicht nachhaltig nutzen. Sie würde die Betroffenen nicht überzeugen, bei den nächsten und übernächsten Stadtratswahlen wieder dafür zu stimmen.
Wir bedanken uns für die Einbeziehung unserer Bedürfnisse und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen,
Bürgerinitiative Tal München c/o Stadlbauer, Tal 25, 80331 München