Verbote vs. Chancen – Handlungsdruck verstärken
Nicht nur im politischen Spektrum zeichnet sich eine Polarisierung ab: Besitzstandssicherung auf der einen, Veränderungsbereitschaft auf der anderen Seite. In der freiheitlichen Demokratie streiten wir um den begeisternden Konsens an Stelle eines verlegenen Kompromisses.
Dennoch: machen wir es uns hier nicht zu einfach? Ob kurzfristige Verbote (City-Maut, Parkgebühren) und reduzierte Mobilität mehrheitsfähige Lösungen sind, wird sich zeigen. Jahrelang ist im Umweltverbund viel zu wenig passiert und verhindert worden – trotz Bürgerinitiativen, Vereinen, unabhängigen Experten – jetzt soll es plötzlich schnell gehen. Diesen Handlungsdruck jetzt verstärken und wirksam nutzen: Empfehlung eines beschleunigten Aufholplans „Mobilität 2035“ für ein skaliertes, getaktetes, vernetztes Gesamtkonzept mit neuen Infrastrukturen im Umweltverbund für die Verkehrsträger S-Bahn, Tram, Radfahrende und Zu-Fuß-gehende - sichtbar am Tageslicht als integraler Bestandteil einer polyzentrischen Stadtgestaltung und nicht versteckt im Untergrund. Deshalb: erst attraktive Angebote schaffen, dann reglementieren.